Ihr braucht Motivation zum Ausmisten? Mit dem 30-Day-Minimalism-Game sorgt ihr spielerisch für Ordnung und gleichzeitig macht es eine Menge Spaß!
Wer hat’s erfunden?
Ich wünschte, ich wäre selbst auf diese clevere Idee gekommen, aber erfunden haben das Minimalism Game die Blogger Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus von The Minimalists. Ihr kennt die beiden vielleicht aus der Netflix-Dokumentation „Minimalism“, zu der ihr hier eine Kritik lesen könnt.
Wie funktioniert das Minimalism Game?
Diese 30-Tage-Challenge fängt ganz einfach an: Am ersten Tag sortiert ihr einen Gegenstand aus, den ihr nicht mehr braucht. Einen einzigen – das war’s schon! Am zweiten Tagen sortiert ihr zwei Dinge aus. Am dritten Tag drei Gegenstände. Ihr merkt, das Ziel ist es, jeden Tag eine Sache mehr auszusortieren, bis man am letzte Tag noch einmal 30 Dinge aussortiert. Am Ende – haltete euch fest – habt ihr 465 Gegenstände aussortiert!
Ganz wichtig, diese Sachen müssen vor Ablauf der 30 Tage alle eure Wohnung verlassen haben – in der Ecke stehen lassen gildet nicht. Wohin mit dem Zeug? Natürlich lohnt es sich, wertvolle Dinge zu verkaufen. In diesen Artikeln gebe ich außerdem Tipps, was man bei Oxfam spenden kann und welche Dinge man einfach vor die Tür stellen kann.
Meine Erfahrung mit dem Minimalism Game
Ich habe die Challenge selbst bereits zwei Mal absolviert. Zum einen 2017 und im darauf folgenden Jahr direkt noch einmal. War es schwer? Ja! Besonders für jemanden, der sowieso schon regelmäßig ausmistet, recht minimalistisch lebt und sich vor jeder Anschaffung kritisch fragt: „Brauche ich das wirklich?“
Warum es mich aber so begeistert:
- An den ersten Tage ist die Challenge ziemlich einfach und deshalb hochmotivierend – man will unbedingt weiter machen.
- Deshalb eignet sich das Minimalism Game zum Beispiel auch fantastisch vor einem Umzug, bevor der Nachwuchs kommt oder bevor der oder die Partner:in einzieht.
- Man setzt sich aktiv mit seinem Besitz auseinander und findet heraus, was ist mir wirklich wichtig? Eine existentielle Frage, da geht’s schnell ans Eingemachte: Will ich lieber das Paar Inline-Skates behalten oder das Puzzle? Die alten Jeans oder die alten Bücher? Das ungenutzte Geschirr oder das nie getragene T-Shirt?
- Nicht kleckern, klotzen: Auch ungeliebte Möbel, Teppiche, Bilderrahmen, Lampen… dürfen jetzt entgültig das Haus verlassen.
- Der Zeitraum ist auf 30 Tage begrenzt. Aufschieben ist nicht drin und gleichzeitig ist ein Ende in Aussicht.
- Man kann mit Freund:innen, der Familie oder Kolleg:innen zusammen spielen – wer länger durchhält, gewinnt. Bei mir haben damals zwei Freundinnen mitgemacht und wir haben uns Fotos unserer aussortierten Sachen hin und her geschickt und lustige so wie heraussfordernde Momente geteilt. Das macht Spaß und motiviert zusätzlich.
- Natürlich gibt es auch schon einen Hashtag und ihr könnt auf Instagram unter #minsgame eure Erfolge teilen und die Aufräum-Reise von anderen begleiten. Auch ich habe damals Fotos von der Ausmist-Aktion auf dem Chaos im Kleiderschrank-Instagram-Account geteilt.
Aber kann man die 30 Tage überhaupt schaffen? Absolut!
Im Durchschnitt haben Menschen in Deutschland 10.000 Dinge in ihrem Haushalt. 10.000! Dass da einiges Überflüssiges dabei ist, leuchtet ein.
Aber jetzt Butter bei die Fische: Wie weit bin ich gekommen?
2017 habe ich es tatsächlich 30 Tage lang durchgezogen und 465 Sachen ausgemistet! 2018 habe ich dann bis Tag 13 durchgehalten – denn wie gesagt, bei mir Zuhause geht es sowieso schon minimalistisch zu.
Der Foto-Beweis
Diese Gegenstände (und noch viel mehr) haben im Laufe des Minimalism Games meine Wohnung verlassen.
Das Ziel des Minimalism Games
Natürlich geht es praktisch gesehen darum, mehr Platz in der Wohnung zu schaffen: Mehr Platz in Schränken,in Regalen, in Schubladen. Alles sieht aufgeräumter aus, alles fühlt sich leichter an – eben die klassischen Vorteile, wenn man gründlich ausmistet.
Aber gleichzeitig wird das Bewusstsein geschärft, mit welchen Dingen man sich umgibt: Welche Sachen einen in der Vergangenheit halten und was einen statt dessen in der Zukunft begleiten soll – auch ein Grundsatz meiner Arbeit als Ordnungcoach. Und deshalb empfehle ich das Minimalism Game immer wieder!
Du wünschst dir mehr Minimalismus in deinem Leben? Aber du weißt nicht, wo du anfangen sollst?
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